“Wir richten uns an Menschen, die zum ersten Mal Verantwortung für andere tragen”: exmedio im Interview

Bild mit Sprechblase und Schriftzug "Interview"

Christoph Huebner, Gründer und Geschäftsführer von exmedio, im Interview rund um Vorsorge, Verantwortung und bürokratische Hürden.

Wer ist exmedio – und was macht ihr mit digitalem Nachlass?
Freunde informieren, Verträge kündigen und Online-Accounts löschen – das sind im Wesentlichen die Leistungen von exmedio. Wir haben die Firma mit einem kleinen Team von Spezialisten im Sommer 2015 gegründet und sind Anfang September mit einer ersten Version online gegangen.

Daniela Friedrich, Christoph Huebner und Irene Hallof von exmedio
Daniela Friedrich, Christoph Huebner und Irene Hallof von exmedio

Woher kam die Idee zu exmedio und wie entstand ein Unternehmen daraus?
Der erste Schritt auf dem Weg zur Gründung zu exmedio war schon 2007 der Gedanke, eine Lösung zu entwickeln, die Freunde informiert, wenn einem etwas passiert. In einer zunehmend mobilen Gesellschaft mit weltweiten Netzwerken spricht sich das nämlich nicht mehr so schnell zu den richtigen Leuten herum wie früher im Dorf. Die weiteren Leistungen, wie den Hinterbliebenen die Bürokratie abzunehmen, kamen dann bei der weiteren Konzeption quasi zwangsläufig dazu.

Dazu habe ich mir die Leute gesucht, die ich für das perfekte Team gebraucht habe: Eine Juristin und Spezialisten für hochsichere Webanwendungen.

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Virtuelle Unsterblichkeit

Künstliche Intelligenz und Automatisierung sollen zur virtuellen Unsterblichkeit verhelfen. Obskurer Trend, dumme Idee oder sinnvolle “Vorsorgeleistung”? Auf verschiedenen, bislang ausschließlich nicht-deutschen Seiten bieten Unternehmen “virtuelle Unsterblichkeit” an. Einige Dienste sind bereits wieder offline gegangen (wie virtualeternity.com), andere spuken in Social-Media-News und Tech-Portalen weiterhin herum, und es entstehen auch regelmäßig neue Portale.

Was die Dienste anbieten

Gemeinsam ist den Diensten, dass sie im Gegensatz zu Gedenkseiten keinen statischen Gedenk-Ort anbieten, sondern eine Art “virtuelle Repräsentation” des Verstorbenen sind. Dazu werden Ansätze künstlicher Intelligenz mit Erkenntnissen über die Online-Aktivitäten des Verstorbenen kombiniert.

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Streaming- und Abo-Dienste: Filme, Serien, Musik, Hörbücher (Teil 1)

Grafik mit einer Note und Schriftzug "Streaming: Musik"

Wer viele Serien guckt, gerne Hörbüchern lauscht oder regelmäßig Musik hört, hat häufig eine Flatrate gebucht. Wir zeigen im ersten Teil unserer Streaming-Artikelreihe, was mit den Inhalten nach dem Tod des Abonnenten geschieht.

Welche Dienste könnte der Verstorbene genutzt haben?

Zu den beliebtesten legalen Streaming-Anbietern (kostenpflichtige Statistik von Statista) von Filmen und TV-Serien zählen Amazon Instant Video, Maxdome, Watchever, iTunes und Google Play. Amazons Service liegt dabei mit einem Marktanteil von 38% (vor allem Prime-Kunden mit Instant-Zugriff) einsam an der Spitze, mit je 11% folgen Maxdome, Google Play und iTunes.

Im Bereich Musik gibt es momentan noch kaum einsehbare Nutzungsstatistiken. YouTube macht noch immer einen großen Anteil aus. In der Presse werden die Streaming-Dienste Spotify, Soundcloud und last.fm am häufigsten erwähnt. Den Marktüberblick erschwert, dass die Portale nur wenige ausgewählte Daten veröffentlichen. Zudem bleibt der MP3-Download, also der Kauf von Einzeltiteln oder Alben, weiterhin eine beliebte Alternative zum Streaming.

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Websites und Blogs nach dem Tod ihres Betreibers finden und verwalten

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Viele Menschen haben eine „eigene“ Website mit eigener .de- oder .com-Domain und eigenen Inhalten – für ihren Beruf, ihren Nebenerwerb, für einen Verein oder zu einem Hobby. Andere betreiben Blogs bei Dienstleistern wie WordPress.com oder Medium.com oder sie verwalten ein Forum, ein Social Network oder einen Spieleserver. Im Fall kostenpflichtiger Dienste kann es passieren, dass diese nach dem Tod des Verantwortlichen abgeschaltet werden oder nicht mehr erreichbar sind – etwa, weil die Kosten für eine Domain nicht mehr bezahlt werden.

Bei selbstgehosteten Inhalten können Zahlungsausfälle darüber hinaus dazu führen, dass Daten gelöscht werden, weil der Webspace-Vertrag endet. Andererseits können Daten, die nach dem Willen des Verstorbenen oder der Hinterbliebenen aus dem WWW verschwinden hätten sollen, weiterhin auffindbar sein. Wer einen digitalen Nachlass zu verwalten hat, muss sich also auf jeden Fall Gedanken um hinterlassene Websites und Blogs machen.

Wie kann man die Seiten des Verstorbenen erhalten?

Der Verstorbene hat möglicherweise viel Zeit und Energie in eine Webprojekt gesteckt und gute Inhalte generiert. Daher möchten viele Angehörige, aber auch andere an den Projekten Beteiligte, dafür sorgen, dass Websites verfügbar bleiben.

Zum Erhalt der Seiten besteht einerseits die Möglichkeit, die Verträge bei bestehenden Dienstleistern zu übernehmen. Normalerweise werden diese Verträge vererbt, aber es schadet nicht, mit den Providern Kontakt aufzunehmen, um sicherzugehen und das Erbe zu regeln.

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Wie rettet man Daten vom Computer eines Verstorbenen?

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Der Computer eines Menschen enthält fast immer einen großen Teil seiner digitalen Identität. Der PC oder Mac ist daher der erste Gegenstand, der Aufschluss über Art und Umfang eines digitalen Nachlasses geben kann. Wer einen solchen Rechner erbt, steht häufig vor der Frage, wie er an den Inhalt gelangt.

Was kann sich auf dem Computer befinden?

Auf dem Rechner befinden sich oft die wichtigsten Daten des Verstorbenen: E-Mails, Briefe, Musik, Fotos, Videos und Notizen. Aber auch Zugangsdaten zu Social-Media-Profilen, die Browserhistorie, Lesezeichen und Downloads können bei der digitalen Nachlasspflege hilfreich sein. Vielleicht benötigt man auch dringend Zugang zu gescannten Dokumenten des Verstorbenen oder zu den lokalen Kopien von Cloud-Dateien (Dropbox, Copy).

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„Kunden, Bestatter, aber auch Internetunternehmen müssen sich kümmern!“ – Kai Lociks im Interview

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Kai Lociks, der erste Vorsitzende des Verbands unabhängiger Bestatter, im Interview rund um das Thema digitale Vor- und Nachsorge.

Kai Lociks
Kai Lociks

Kurz zu Ihnen: Wer sind Sie und was machen Sie mit digitalem Nachlass?

Guten Tag, vielen Dank für die Anfrage. Ich freu mich, Ihnen Rede und Antwort stehen zu dürfen. Mein Name ist Kai Lociks (40), ich bin Inhaber eines Bestattungshauses mit 10 Mitarbeitern, das sich seit 1896 in Familienbesitz befindet. Ich bin auch 1. Vorsitzender des Verbandes unabhängiger Bestatter, ein deutschlandweit tätiger Berufsverband für selbstständige und angestellte Bestatter.

Derzeit ist es noch sehr schwer, die Angehörigen für digitalen Nachlass zu sensibilisieren und häufig wird die Notwendigkeit nicht erkannt. Ich halte es jedoch auch für verkehrt, die Angehörigen kurz nach einem schweren Verlust auf einen Facebook- oder Ebay-Account aufmerksam zu machen. Das hat meiner Meinung nach nicht oberste Priorität.

95% unserer Sterbefälle sind älter als 75. Der digitale Nachlass ist in dieser Altersklasse noch sehr übersichtlich, in den nächsten 5 bis 10 Jahren wird sich das aber komplett ändern und eine Regelung wird zur dringenden Notwendigkeit.

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Wie finde ich alle relevanten Online-Accounts eines Verstorbenen?

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Wie schon hier beschrieben, ist es oft eine Herausforderung für Hinterbliebene, herauszufinden, welche Accounts der Verstorbene hatte. Aber erst mit diesen Informationen ist es möglich, eine Nachlass-Strategie zu erarbeiten, an Anbieter und Provider heranzutreten und Daten zu sichern oder zu löschen. Ein Tipp: Am besten dokumentiert man alle gefundenen Seiten, etwa mit dem Link zur Seite und eventuell einer entsprechenden Bezeichnung. Dafür genügt eine Textdatei oder ein Word- oder Open-Office-Dokument.

Bestandsaufnahme: Was liegt vor?

Um alle Accounts zu finden, ist es sinnvoll, alle zugänglichen Bestandteile des digitalen Nachlasses zu sammeln und zu sichten.

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Dienstleister sind wichtig – aber jeder muss auch selbst für seine Daten vorsorgen! Peter Wilhelm (Bestatterweblog) im Interview

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Seit 2004 bloggt Peter Wilhelm (Wikipedia) unter Bestatterweblog über die Bestatterbranche. Damit ist er das Urgestein der deutschen Bestatter-Blogosphäre. Grund genug, ihn hier zum Thema digitaler Nachlass zu Wort kommen zu lassen!

Hallo Herr Wilhelm! Zunächst eine kurze Frage zu Ihnen: Wie kam es zum Bestatterweblog – und was motiviert Sie, immer weiter zu bloggen?

Foto von Peter Wilhelm
Peter Wilhelm. (c) privat

Als Bestatter steht man immer recht schnell im Fokus des Interesses, wenn die Leute erfahren, was man beruflich macht. Kaum hat man das gesagt, kommen die Menschen mit Fragen, die sie sonst nirgendwo stellen können.

Da ich seit Jahrzehnten als Autor und Journalist arbeite, fand ich es eine logische Konsequenz, einen offenen Blog über das Thema zu schreiben. Mein Credo: Wenn man über etwas Bescheid weiß, muss man keine große Angst mehr davor haben.

Gerade in der Bestatterbranche findet vieles hinter den Kulissen und im Verborgenen statt. Das hat auch seine guten Gründe. Aber genau vor diesem Geheimnisvollen haben die Menschen Angst und aus diesem Nichtwissen erwachsen auch Gerüchte und Fehlinformationen. Klärt man aber im Vorfeld über alles auf, werden diese Ängste, Gerüchte und urbanen Legenden abgebaut.

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