Inhalt
Wer sind wir, was machen wir hier – und vor allem: warum?
Wir sind Sabine Landes und Dennis Schmolk. Wir kommen beide ursprünglich aus dem Buchverlagsumfeld und interessieren uns seit Jahren beruflich (und selbstverständlich auch privat) für Online-Kanäle, von Social Networks bis hin zu eCommerce. In den letzten Jahren sind wir immer wieder auf das Thema “digitaler Nachlass” und die Frage gestoßen: Was passiert mit den Daten eines Menschen nach dessen Tod?
Wir denken, dass das Thema in den nächsten Jahren und Jahrzehnten ein zentrales gesellschaftliches Thema werden wird. Schon jetzt stellen sich einige Social Networks wie Facebook und Anbieter wie Google dem Problem und stellen Lösungsansätze zur Verfügung. Die Presse berichtet zunehmend – wenn auch oft nur oberflächlich.
Jeder wird Daten vererben
Es ist wie bei der Frage der digitalen Identität: (Fast) jeder hat eine, also müsste oder sollte sich auch jeder mit dem Thema befassen. Immer mehr Menschen haben ein Interesse daran, was bei Google unter ihrem Namen zu finden ist. Sie wissen, dass die Aussage “ich bin ja gar nicht online” nicht stimmt. Andererseits stellt sich noch kaum jemand die Frage, was mit den eigenen Daten, Kommunikationen, Bildern, Profilen und nicht zuletzt virtuellen Freunden nach dem eigenen Tod geschieht. Wer informiert Bekannte aus dem Netzwerk, die keine Todesanzeigen lesen und nicht in Kontakt mit der Familie stehen? Was passiert mit den E-Mails des Toten? Wer “erbt” die 800 Facebook-Fans und 3000 Twitter-Follower? Und was macht der Erbe mit dieser Reichweite?
Hinterbliebene finden kaum konkrete Hilfestellungen
Insbesondere Hinterbliebene, die selbst nicht oder kaum “im Internet unterwegs” sind, verlieren einen möglicherweise erheblichen Lebensbereich des Verstorbenen aus den Augen. Vielleicht waren die Mitspieler in einem Online-Game dem Toten wichtiger als manche Schulfreunde, die aus der Lokalzeitung vom Tod erfahren. Vielleicht finden sich auf Flickr die entscheidenden Lebensereignisse, nicht im physischen Fotoalbum. Doch wer hilft den Angehörigen, diese virtuellen Lebensbereiche aufzufinden und im Sinne des Verstorbenen zu regeln?
Man spricht nicht gern über den Tod – vor allem nicht über den eigenen
Laut einer Infratest-Umfrage haben lediglich 26% aller volljährigen Deutschen ein Testament abgeschlossen – die Vorsorgebereitschaft ist also eher gering. Das gilt in stärkerem Maße noch für das digitale Erbe, denn die wenigsten Testamente und Vollmachten decken diesen Bereich ab. Digitale Sterbevorsorge ist ein Randthema – noch.
Wir glauben, dass das Interesse am Thema analog zu seiner Bedeutung wachsen wird. Daher versuchen wir, diesen Prozess mit hilfreichen Artikeln und aktuellen Informationen zu begleiten.
Foto: Sabrina Kurtz
Guten Tag,
ich studiere Interaction Design in Malmö und arbeite zur Zeit an einer Masterarbeit zum Thema digitaler Nachlass/ digitales Erbe. digital.danach bietet viele für meine Thesis relevante Information. Es würde mich sehr freuen, wenn ich über ein online Treffen mehr über eure Arbeit erfahren und ihr eure Eindrücke zu meinem Projekt teilen könntet. Wenn ihr interessiert seid, kann ich euch weitere Details per Mail zuschicken 😉
Viele Grüße aus dem Norden,
Miriam
Hi Miriam, danke für deinen Kommentar! Schick uns gerne mal deinen Projektstand per Mail – sowas ist ja immer spannend 🙂
Viele Grüße
Dennis