Monatsrückblick digitaler Nachlass: Februar 2017

Was gibt’s Neues in Sachen digitaler Nachlass? In unserem Monatsrückblick Februar 2017 haben wir für Sie noch einmal relevante Infos zusammengestellt.

Digitaler Nachlass bei ZDF WISO

Inhalt

Digitaler Nachlass bei ZDF WISOAm 06. Februar 2017 sendete ZDF WISO neben einem Glasreinigertest und einem Praxischeck von Arztbewertungsportalen auch den WISO-Tipp Online-Konten und Passwörter vererben. ZDF WISO dreht die Story um und lässt an Stelle von Hinterbliebenen einen Rentner erzählen, der digital unterwegs ist und vorgesorgt hat. Martin Schäfer schießt bei seinen Spaziergängen Fotos mit dem Smartphone, whatsappt sie an seine Tochter, betreibt Online-Banking, verwaltet seine Fotos  und seine Musik digital, führt digital Statistik über den Haushalt und kommuniziert per Netz mit Freunden im In- und Ausland.

Angereichert ist der knapp fünfminütige Beitrag mit zahlreichen konkreten Vorsorge-Tipps, die sich auch auf der Website unter dem Video noch einmal finden. Herr Schäfer jedenfalls hat vorbildlich vorgesorgt und alle Infos sowohl ausgedruckt als auch per USB-Stick hinterlegt.

Das Video ist laut Angaben in der Mediathek noch bis 07.02.2018 verfügbar.

Artikel und Live-Chat bei der FAZ

Viel Aufmerksamkeit bekam der FAZ-Beitrag vom 09.02.2017. Online-Redaktuer Christoph Schäfer geht der Frage nach, was mit dem Internet-Erbe von Verstorbenen passiert. Dabei lässt er unter anderem Stephan Neuser (Bundesverbandes Deutscher Bestatter), Oliver Eiler (Columba) und den Fachanwalt für IT-Recht Christian Welkenbach zu Wort kommen. Schade, dass neben dem Thema Nachsorge/Nachlassverwaltung die bewusste Vorsorge zu Lebzeiten als gut gemeint aber recht unrealistisch wegkommt. Das digitale Leben sei eben schon zu Lebzeiten recht unübersichtlich. Lediglich der Fall, dass amouröse Angelegenheiten nach dem Tod ans Licht kommen könnten, scheint Vorsorge attraktiv zu machen:

„Wappnen kann sich dagegen nur, wer die Finger von derlei Angeboten lässt oder noch zu Lebzeiten seinen Bestatter im Rahmen eines Vorsorgevertrags schriftlich ermächtigt, die Verträge mit diesen Anbietern diskret zu beenden.“

Während einzig Bestatter als diskrete Vorsorgeansprechpartner empfohlen werden, fallen Vorsorgedienste und Tresorlösungen wie Somnity, Exmedio, Digital Heritage oder TheVitalThings (die u.a. Diskretion und Souveränität ermöglichen können) leichthin unter den Tisch.

Überzeugt hat, dass parallel zum Artikel eine Livechat-Aktion ab 15 Uhr lief, bei der Leser Fragen an den bereits zitierten Fachanwalt Christian Welkenbach stellen konnten. Zwölf Fragen wurden bis 16 Uhr beantwortet, die über die unterschiedlichsten Kanäle eingingen (z.B. Whatsapp, Forum, Mail, etc.). Eine Nachlese zum Chat gibt es hier: Was muss ich zum digitalen Erbe wissen? 

Verbraucherinfos bei digital.danach und Aeternitas

Dass sich durchaus souverän vorsorgen lässt, wollen wir unter anderem mit unserem eBook-Ratgeber Digitaler Nachlass unterstützen, der seit diesem Monat im Handel ist (wir berichteten). Als Handbuch für Vorsorgende und Hinerbliebene versammelt er Leitfäden und Praxistipps für Vorsorge und Nachlassverwaltung ganz im Sinne: Do-it-your-self. Herzlicher Dank gilt Birgit Aurelia Janetzky für ihr Vorwort.

Auch der Aeternitas e.V., die Verbraucherinitiative Bestattungskultur, informiert neuerdings über digitalen Nachlass. Unter http://www.aeternitas.de/inhalt/digitaler_nachlass gibt es jetzt für erste Informationen eine Anlaufstelle. Mit der Bestattungskultur stehen bei Aeternitas normalerweise analoge Themen im Mittelpunkt. Umso wertvoller, dass in diesem Umfeld ein aktives Verbraucher-Infoangebot zum Digitalen geschaffen ist.

Trauerkultur: #alleredenübertrauer

Logo In lauter Trauer
Logo: Das Blog „In lauter Trauer“

Ende Februar (27.02.2017) machte die Bloggerin Silke Szymura (in-lauter-trauer.de) mit einer großen Aktion zum Thema „Alle reden über Trauer“ aufmerksam. Unter dem Motto Ein Tag, viele Teilnehmer, viele verschiedene Facetten von Trauer beteiligten sich fast 100 Teilnehmer mit ihren Beiträgen: 63 erschienen auf Blogs, 36 im digitalen Ausstellungsraum zur Aktion. Wir haben auch mitgemacht und erzählen hier von unseren Erfahrungen in Zusammenhang mit der Digitalisierung.

Dass die Aktion übrigens auf den Rosenmontag fiel, war ein Zufall. Am 27.02. wäre Silkes verstorbener Mann Julian 33 Jahre alt geworden.

Datenspender gesucht

Die Netzpiloten befassten sich am letzten Tag des Februar 2017 (und damit Faschingsdienstag) dann noch mit einem echten Zukunftsthema: Unter dem Titel „Daten für die Forschung“ geht es um das Dilemma, das sich aus dem posthumen Schutz medizinischer Daten ergibt. Ganz neu ist die Idee eines „Datenspendeausweises“ nicht, wir haben sie in unserem Beitrag zur Datensouveränität im Januar aufgegriffen.

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