Wie verwalte ich den GMX-Account eines Verstorbenen?

GMX ist laut eines Statista-Dossiers aus dem Jahr 2014 der meistgenutzte E-Mail-Anbieter in Deutschland – über ein Viertel der Bundesbürger besitzt dort ein Postfach. Was aber passiert mit den Daten eines GMX-Nutzers, wenn dieser stirbt? Und welche Möglichkeiten haben Hinterbliebene und Angehörige?

Achtung: Der E-Mail-Account ist in der Regel ein wichtiger Ausgangspunkt für die weitere Recherche zum digitalen Nachlass. Falls man ihn löschen möchte, tut man das am besten erst, nachdem man mit allen Recherchen und Entscheidungen fertig ist. Da GMX – wie einige andere Freemail-Anbieter auch – Konten nach gewisser Zeit der Inaktivität (meistens 6 Monate) selbstständig löscht, sollten Sie unbedingt vorher tätig werden!

1. Möglichkeit: E-Mail-Account löschen

Um den E-Mail-Account als Hinterbliebener löschen zu lassen, benötigt GMX einen Nachweis darüber, dass der Postfach-Inhaber verstorben ist, und zwar in Form einer Sterbeurkunde. Diese wird an den Kundenservice von GMX übermittelt, der auch für weitere Fragen der erste Ansprechpartner ist. Leider scheint es für Todesfälle im Moment noch keine extra Kontaktadresse zu geben, sodass man den Weg über die allgemeine Kundenservice-Hotline gehen muss.

2. Möglichkeit: Auf das E-Mail-Postfach zugreifen und es ggf. weiterführen

Wenn man auf das E-Mail-Postfach eines Verstorbenen zugreifen möchte, muss man GMX neben der Sterbeurkunde einen Erbschein sowie eine unterschriebene Erklärung, dass man diesen Zugriff wünscht, vorlegen. Anschließend erhält man Zugriff auf das Postfach (mit neuem Passwort) und kann den Account dann weiterführen oder löschen. Auch hier gilt wieder: Mangels direkter Kontaktadresse muss die Kontaktaufnahme über die allgemeine Kundenservice-Hotline von GMX erfolgen.

Was passiert, wenn die Angehörigen GMX nicht über den Todesfall informieren?

GMX wird immer aktiv, wenn ein Nutzer sechs Monate inaktiv war, also weder Mails verschickt noch diese in irgendeiner Form abgerufen hat. Der Dienst verschickt dann automatisch eine Mail an den Account-Inhaber – falls noch eine weitere E-Mail-Adresse bekannt ist, auch an diese.

Anschließend wird das Konto auf inaktiv gestellt, aber es ist noch weitere sechs Monate möglich, die E-Mail-Adresse zu reaktivieren. Wenn man sich also innerhalb dieser Zeit meldet, kann man das Konto, wie oben beschrieben, weiterführen oder löschen. Wenn sich niemand meldet, wird die E-Mail-Adresse wieder frei verfügbar und kann an jemand anderen vergeben werden – natürlich im Rahmen eines neuen Kontos.

Weiterführende Informationen

Eine kurze Übersicht zum Thema gibt es auch in diesem Hilfe-Artikel von GMX. Warum der E-Mail-Account eines Verstorbenen überhaupt wichtig ist, beschreiben wir hier.

Vorsicht: Der direkte Zugriff auf das Postfach des Verstorbenen ist laut §202a StGB möglicherweise strafbar. Ist der Weg über den Login in das Konto des Verstorbenen unumgänglich, z.B. wenn es um die Sicherstellung wichtiger Daten geht, sollten sich Hinterbliebene auf jeden Fall rechtlichen Rat einholen.

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