„Thanatosensitiv“ (Wikipedia) bedeutet nichts anderes, als das Ende mitzudenken: also beim Design von Systemen bereits darauf zu achten, was mit den Daten und Informationen von Nutzenden passiert, wenn diese sterben. (Ich würde auch noch ergänzen: Was passiert, wenn die Betreibenden sterben oder der Dienst selbst untergeht.) Man könnte es vielleicht mit „Endlichkeits-Sensibilität“ halb eindeutschen.
Die Interaktionsdesignerin Miriam Pyttel (LinkedIn) hat sich das Thema in Bezug auf GitHub und das Free Music Archive angeguckt: Wie handhaben die Plattformen, aber auch Userinnen und User das Thema Sterblichkeit? Unterstützt die Plattform bei Vor- und Nachsorge? Was wünschen sich Content Creators für ihren Nachlass?
Aus dem Abstract:
In my research, I explore challenges and opportunities for thanatosensitive design in the context of digital commons communities by examining two design cases as samples of that area: GitHub and the Free Music Archive. Through a process inspired by programmatic design research, I followed a mixed method approach including literature reviews, interviews, workshop sessions, and iterative design synthesis. The outcome is a guidebook consisting of annotated portfolios with design exemplars for each design case, accessible to different stakeholders for further collaboration.
Die Studie gibt es ohne Login, Paywall etc. bei DIVA: Open Legacies: Exploring Thanatosensitivity in the Context of Creators’ Digital Commons Contributions
Von derselben Autorin stammt eine weitere Arbeit über die Einstellung junger Erwachsener zu ihrem digitalen Erbe: Mind the Deadline: Exploring Young Adults’ Reflections on Life and Mortality in Relation to Digital Legacy