digina-Speaker im Interview: Agnieszka M. Walorska

Eine Konferenz wird erst durch ihre Referentinnen und Referenten zu dem, was sie ausmacht. Wir sind stolz auf die Menschen, die wir für diesen Part gewinnen konnten. Hier im digina-Blog stellen wir sie vor. Heute Agnieszka M. Walorska:

Beitragsbild: Agnieszka M. Walorska (Nutzungsrechte ebd., Bildbearbeitung durch das digina-Redaktionsteam)
In einem Satz: Wer sind Sie und was machen Sie?

Inhalt

Ich bin Unternehmerin, Gründerin der Digitalstrategieberatung CREATIVE CONSTRUCTION und der AI-Beratung kickstartAI.

Was verstehen Sie persönlich unter dem Schlagwort digitaler Nachlass?

Letztendlich gehört jeder „digitale Fußabdruck“, den wir hinterlassen, zum digitalen Nachlass. Von Social Media über Crypto-Währungen bis zu unseren Game-Avataren. Vielleicht wird es in der Zukunft Standard, dass ein Chatbot mit unserer ganzen Kommunikation (E-Mails, Nachrichten, Social-Media-Posts) „gefüttert“ wird und die Möglichkeit, eine Unterhaltung mit diesem Chatbot zu führen, als Digitaler Nachlass verstanden wird.

Welche Rolle spielt das Thema in Ihrer Arbeit?

Eine zu geringe – es ist leider nicht unbedingt das Thema, mit dem sich die Unternehmen, die ich berate, befassen möchten. Wir haben vor einer Weile ein Projekt in diesem Bereich betreut, es ist aber mittlerweile leider gestorben.

Worüber sprechen Sie auf der digina?

Seit vier Jahren etwa beschäftige ich mich mit dem Thema “Tod” im Kontext der Digitalisierung. Ich habe mich in meinen Vorträgen bisher auf die Frage fokussiert: Was passiert mit den digitalen Daten nach unserem Tod? Folgt dem physischen Tod auch der digitale Tod?

Jetzt schon “leben” die Toten in den sozialen Medien weiter – etwa ein von 30 Profilen auf Facebook gehört verstorbenen Nutzern. Sie werden in Bildern getagged, ihnen werden Nachrichten und Freundschaftsanfragen geschickt, es wird ihnen zum Geburtstag gratuliert. Viele erfahren erst spät oder sogar gar nicht von ihrem Tod – wundern sich lediglich über die ausbleibende Antwort. Denn antworten können die Toten auch in der digitalen Welt nicht – noch nicht.

Dies könnte sich bald ändern – dank künstlicher Intelligenz. Über Eter9 und sein Versprechen der digitalen Unsterblichkeit wurde bereits 2015 berichtet. Zu Lebzeiten wird das Verhalten des Nutzers in den sozialen Medien gescanned — nach seinem Tod soll die künstliche Intelligenz des Systems in seinem Namen weiter online aktiv sein. 2016 entwickelte eine AI-Unternehmerin einen Chatbot, der ihr die Kommunikation mit dem verstorbenen Freund ermöglichen sollte. Basierend auf den von ihm zu Lebzeiten geschriebenen Nachrichten kann dieser Chatbot neue Texte generieren und seinen Schreibstil nachahmen.

Diese und weitere Beispiele, wie auch die Behandlung des Themas in der dystopischen Serie “Black Mirror”, stoßen eine öffentliche Diskussion über den Tod in Zeiten der Künstlichen Intelligenz an. An diese Diskussion möchte ich in meinem Vortrag anknüpfen und mögliche Zukunftsszenarien wie auch ihre gesellschaftliche Konsequenzen analysieren.

 

Agnieszka M. Walorska wird auf der digina am 16.11.2017 über folgendes Thema sprechen:
Künstliche Intelligenz und digitaler Nachlass – Gespräche mit den Toten

> Hier geht’s zum Programm der Konferenz zum digitalen Nachlass

> Hier geht’s zu Agnieszka M. Walorskas Speakerprofil

 

Beitragsbild: Agnieszka M. Walorska (Nutzungsrechte ebd., Bildbearbeitung durch das digina-Redaktionsteam)

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