digina-Speaker im Interview: Diana Stachowitz

Eine Konferenz wird erst durch ihre Referentinnen und Referenten zu dem, was sie ausmacht. Wir sind stolz auf die Menschen, die wir für diesen Part gewinnen konnten. Hier im digina-Blog stellen wir sie vor. Heute die SPD-Abgeordnete Diana Stachowitz, die seit 2008 Mitglied des Bayerischen Landtags ist:

Beitragsbild: Diana Stachowitz (Foto Diana Stachowitz, Bildbearbeitung digina-Redaktionsteam)

 

Inhalt

In einem Satz: Wer sind Sie und was machen Sie?

Ich bin SPD-Abgeordnete im Bayerischen Landtag sowie kirchen- und sportpolitische Sprecherin der BayernSPD-Landtagsfraktion.

Wie kommen Sie zum Thema digitaler Nachlass?

Ich bin Vorsitzende des Stiftungsbeirats der Stiftung Wort und Tat des Evangelisch-Lutherischen Dekanatsbezirks München, welche im Rahmen des Münchner Stiftungsfrühlings schon viele Veranstaltungen zum „Digitalen Nachlass“ durchgeführt hat. Außerdem wird die Informations- und Öffentlichkeitsarbeit zu diesem Thema von der Stiftung Wort und Tat mit Fördergeldern unterstützt.
Das Thema ist mir sehr wichtig, insbesondere weil es immer noch keine konkreten gesetzlichen Regelungen zum Umgang mit unserem digitalen Erbe gibt.

Welche Rolle spielt es in Ihrer Arbeit?

Eine sehr wichtige Rolle! Ich denke, als Politikerin, die in der Öffentlichkeit steht, habe ich die Aufgabe, die Menschen darauf hinzuweisen, wie wichtig Datenschutz – nicht nur lebenslang, sondern auch nach dem Tod – ist.

Ist digitaler Nachlass ein Thema, mit dem sich die Politik beschäftigen sollte?

Auf jeden Fall! Unsere Aufgabe ist es, die bestmöglichen rechtlichen Rahmenbedingungen zu schaffen, zum Wohle der Verstorbenen und der Hinterbliebenen, ohne die Privatsphäre Dritter zu verletzen.

Wo sehen Sie die größten Herausforderungen für die Zukunft? Und welche Rolle könnte dabei die Politik übernehmen?

Eine Herausforderung ist z.B. der Umgang der Politik mit Unternehmen wie Facebook und Google. Wie können wir gemeinsam mit ihnen Regelungen schaffen, um die Verbraucher besser zu informieren und gleichzeitig vor Datenmissbrauch zu schützen?
Politik sollte eine unterstützende und informierende Rolle einnehmen. Unterstützung im Sinne von z.B. der Prüfung, inwieweit und unter welchen Voraussetzungen ein digitaler Nachlass-Service in das Portfolio der städtischen Bestattungsdienste aufgenommen werden kann.
Außerdem sollten wir die Menschen deutlicher auf das Thema hinweisen und die Notwendigkeit herausstellen. Jeder möchte seine Daten zu Lebzeiten vor dem Zugriff Dritter schützen – über das „Danach“ machen sich die wenigsten Gedanken.

Was empfehlen Sie Menschen, die gerne schon zu Lebzeiten etwas in Bezug auf digitalen Nachlass unternehmen möchten?

Ich würde empfehlen, frühzeitig eine Liste mit allen Passwörtern und Verträgen, die man online abgeschlossen hat, zu erstellen, und sich zu überlegen, wer nach dem eigenen Tod die Befugnis bekommt, darauf zuzugreifen, oder was definitiv gelöscht werden sollte.
Die Initiative „Macht‘s gut!“ der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) stellt auf ihrer Webseite hilfreiche Checklisten zur Verfügung. Letztendlich nimmt es nicht viel Zeit in Anspruch, sich darum zu kümmern – der Schritt sich erst einmal damit zu befassen, ist meiner Meinung nach für viele Menschen die größte Hürde.

Worüber sprechen Sie auf der digina 2017?

Ich spreche über die politischen Herausforderungen, wenn es um die rechtlichen Rahmenbedingungen zum Thema „digitaler Nachlass“ geht. Wo und wie können wir Politiker unterstützen, damit es eine Selbstverständlichkeit für die Menschen wird, sich um ihre „digitalen Spuren“ zu kümmern?

Diana Stachowitz wird auf der digina am 16.11.2017 über folgendes Thema sprechen:
Politische Herausforderungen

> Hier geht’s zum Programm der Konferenz zum digitalen Nachlass

> Hier geht’s zu Diana Stachowitz Speakerprofi

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